Den Cantorpreis erhielt diesmal ein vielseitiges Sprachgenie, sowohl in Programmier- als auch in gesprochenen Fremdsprachen. Für Martin Maas, der kurz vorher noch etwas Skat gespielt hatte, war die Verleihung des Preises eine große Überraschung, sich als neunter Preisträger auf die wachsende Liste der ausgezeichneten Cantorianer setzen zu können.
Es stellte sich heraus, dass viele Cantorianer gar nicht wussten, womit sich Cantor eigentlich beschäftigt hat. Die WOU Gruppe hat sich überlegt, wie sie Cantors Erkenntnisse der Schüler- und Lehrerschaft nahe bringen kann. Da in diesem Kurs einige Organisationstalente waren, kam uns die Idee mit dem Foto.
Was wir damit losgetreten hatten, war uns anfangs natürlich nicht bewusst. Zunächst musste allen Schülern erst einmal das Cantor’sche Diagonalverfahren klargemacht werden – wir wollten schon, dass alle verstehen, was wir fotografieren. Die Mathelehrer halfen uns.
Dann begann die Organisation des Fototermins. Jeder Schüler stellte Zähler oder Nenner eines Bruches dar. Die Großen waren die Zähler, die Kleinen die Nenner.
Jeder Schüler sollte ein Blatt mit seiner Zahl vorbereiten. Leider hatte das nur etwa die Hälfte auch getan, was uns eigentlich sehr enttäuschte. Wir waren aber vorbereitet und konnten jedem seine Nummer noch mal ausgedruckt in die Hand geben.
Der Fotograf, der sonst die Schülerfotos macht, hat sich bereit erklärt, die Aktion in einer Fotoserie festzuhalten. Wir haben ihn mit einem Funkgerät ausgestattet und auf dem Dach des Hochhauses gegenüber der Schule platziert.
Ein paar Helfer am Rand der Matrix, die die Schüler aufbauen sollten, stellten die jeweiligen Zähler bzw. Nenner dar und fungierten als Ordner. Da jeder wusste, welchen Bruch er repräsentierte, brauchte er nur nach rechts für den Zähler und nach hinten für den Nenner zu schauen und hat so seinen Platz gefunden. Die Schüler, die keinen Platz hatten, sollten das Logo bilden. Die WOU Gruppe hatte natürlich ein paar Linien auf das Pflaster gemalt, damit auch alles in Reih und Glied steht – Chaos war trotzdem ein bisschen. Aber nach einer halben Stunde stand jeder an seinem Platz.
Jetzt kam die eigentliche Gaudi – irgendeiner hatte die Idee, ein Band durch die Reihen zu geben, dass den Beweisweg der Cantor´schen Listenbildung nachzeichnet. Was das bedeutete, sieht man auf den Fotos. Erstaunlich, dass am Ende tatsächlich das erwartete Bild fotografiert werden konnte.